Kürzlich kamen Vertreter des OGBL-Syndikats „Zivile Luftfahrt” und der Personaldelegation der CARGOLUX mit déi Lénk zusammen, um sich über die aktuell schwierige Lage bei CARGOLUX auszutauschen.
Beide Seiten waren sich einig, dass es sich bei der CARGOLUX um ein systemisches Unternehmen handele, dessen wirtschaftliche Aktivität für den gesamten Transportsektor und besonders für den Flughafen Findel überlebensnotwendig sei. Hubert Hollerich, Sekretär des betroffenen OGBL-Syndikats, schätzte die Zahl der Arbeitsplätze, die im gesamten Transportwesen von einer möglichen Abwanderung des Cargo-Unternehmens nach Katar bedroht sein könnten, auf bis zu 8000. Deshalb dränge sich natürlich auch die Frage nach der Zukunft des Logistikzentrums in Bettembourg auf, das in großem Maße von CARGOLUX abhängig sei.
Die Kündigung des Kollektivvertrags stoße bei den Angestellten auf scharfe Kritik, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass, so Ausschussmitglied David Massaro, die Personalkosten in der Kostenstruktur bei CARGOLUX mit 15% eine eher untergeordnete Rolle spielten. Ähnlich sehe es bei der als exemplarisch geltenden CARGOLUX-Maintenance aus, deren Kosten vor allem von den Preisen der Ersatzteile und viel weniger von den Personalkosten bestimmt würden.
Aus diesen Gründen sei es auch abwegig zu behaupten, die finanzielle Schieflage bei CARGOLUX könne durch Einschnitte beim Salariat überwunden werden. Vielmehr sei die Frage erlaubt, ob man sich mit Qatar Airways als internationalen Partner nicht Konkurrenz ins eigene Haus geholt habe, die seither für die mangelnde Auslastung der Ladekapazitäten und die roten Zahlen bei CARGOLUX mitverantwortlich ist.
Vor diesem Hintergrund hinterfragte Serge Urbany von déi Lénk die dubiose Rolle der Regierung, die ohne erkennbare Strategie, den öffentlichen Einfluss über ein derart wichtiges Unternehmen aufzugeben scheint. Der Abgeordnete von déi Lénk verwies dabei auf eine von ihm angefragte Interpellation der Regierung bezüglich der Offenlegung sämtlicher Abmachungen mit dem Emirat Katar.
déi Lénk und die vertretenen CARGOLUX-Angestellten forderten die Regierung deshalb auf, endlich für Transparenz in ihren Beziehungen zu den katarischen Geldgebern zu sorgen, sowie den staatlichen Einfluss im Unternehmen für dessen Verbleib in Sandweiler und den Erhalt sämtlicher Arbeitsplätze ohne Lohneinbußen am Flughafen Findel zu nutzen.
(Mitgeteilt von OGBL und déi Lénk)
PM OGBL déi Lénk – Regierung muss endlich Verantwortung übernehmen