Kürzlich kam eine Delegation von déi Lénk mit Thierry Holtzem und Gilles Retter der Association Luxembourgeoise des Professeurs d’Ethique (ALPE) zusammen.
Die Vertreter der ALPE, die beide auch der nationalen Programmkommission angehören, bedauerten, dass ihr Unterrichtsfach Formation Morale et Sociale im Zuge der aktuellen Reform des enseignement secondaire überhaupt keine Rolle spiele. Man wünsche sich eine deutliche Aufwertung des Faches, indem es für alle SchülerInnen zum obligatorischen Versetzungsfach aufsteigen würde und somit nicht mehr als für den schulischen Werdegang unbedeutende Alternative zum katholischen Religionsunterricht fortbestünde.
Thierry Holtzem und Gilles Retter machten darauf aufmerksam, dass in ihrem Fach, das sich in den letzten Jahren didaktisch und inhaltlich stark weiterentwickelt hätte, philosophische, humanistische und auch religiöse Weltanschauungen in den Unterricht integriert würden. Eine solche Praxis könne unserem demokratischen und pluralistischen Gemeinwesen am besten Rechnung tragen und den SchülerInnen eigenständiges, kritisches Reflektieren und verantwortliches Handeln vermitteln.
déi Lénk unterstützten diese Position der ALPE und riefen in Erinnerung, dass sie sich schon seit ihrer Gründung für die Einführung eines für alle SchülerInnen obligatorischen Unterrichtsfachs „Praktische Philosophie” anstelle der Formation Morale et Sociale, bei gleichzeitiger Abschaffung des katholischen Religionsunterrichts, ausgesprochen hätten. Die jetzige Praxis sei nämlich, so André Hoffmann von déi Lénk, mit dem Verfassungsprinzip der weltanschaulichen Neutralität nicht zu vereinen und führe zu einer nicht vertretbaren Segregation der SchülerInnen entlang ihrer religiösen Überzeugungen. Aus diesen Gründen lehnen déi Lénk auch die Einführung eines Unterrichts anderer Glaubensgemeinschaften an den Schulen strikt ab.
(Mitgeteilt von der ALPE und déi Lénk)