D’Fangeren ewech vum Index – Aktioun virum Sëtz vun der UEL um Kierchbierg

Dem Justin séng Ried kënnt dir hei liesen.

 

Et geet lo duer:

D‘Fangeren ewech vum Index!

Der Index ist die automatische Lohnanpassung an die Preisentwicklung indem Indextranchen die Kaufkraft wiederherstellen. Dieser Indexmechanismus,  der von unseren Vorfahren erkämpft wurde, der 1921 bei der Eisenbahn und im öffentlichen Dienst eingeführt und nach dem 2. Weltkrieg verallgemeinert wurde, für den wir 1982 demonstriert und gestreikt haben, hat bisher in Luxemburg andauernde Sozialkonflikte und größere Armut verhindert.

Den Unternehmerverbänden, sowie der CSV und der DP nach, soll es diesem Instrument jetzt an den Kragen gehen: Die Unternehmerverbände wollen den Index ganz abschaffen, die CSV will ihn „deckeln“, und die DP will nur noch eine Tranche pro Jahr ausbezahlen und zudem den Warenkorb manipulieren.

Die automatische Indexanpassung der Löhne, Gehälter und Pensionen, ist für viele Menschen das einzige Mittel um ihre Kaufkraft zu erhalten. Durch die Indexmanipulation der letzten zehn Jahren aber gingen den Menschen, die gegen Lohn und Gehalt arbeiten, bereits 1.500 Millionen an Kaufkraft verloren. Statt in die Realwirtschaft investiert zu werden, trugen diese Gelder zur Finanzspekulation und letztendlich zur Finanzkrise bei – was einer riesigen Umverteilung von unten nach oben gleichkommt. – Und was geschieht in Zukunft?

Laut der von der CSV angeregten „Deckelung“ sollen Indextranchen nur noch bis zum 2,5-fachen Mindestlohn ausbezahlt werden. Auf diese Weise würde die Lohnschere – der Unterschied zwischen den niedrigsten und den höchsten Einkommen – kleiner, wird behauptet. Das stimmt aber nicht: Höchstverdienern wird der Ausfall auf anderem Wege (Gehaltserhöhung, Tantiemen, Sonderzulagen) vielfach kompensiert werden, während die mittleren Gehaltsempfänger das Nachsehen haben; ihr Verdienst wird zunehmend entwertet. Sieht so soziale Gerechtigkeit aus?

Die DP und déi Gréng wollen den Warenkorb, der die Lebensteuerung misst, manipulieren – egal wie hoch der Verlust der Kaufkraft auch ist. Dagegen wehren wir uns: der Warenkorb muss die tatsächlichen Verbrauchergewohnheiten widerspiegeln; die Inflation muss richtig gemessen werden (Manipulation des Thermometers senkt nicht das Fieber…). Um die Entwicklung der Preise zu bremsen, müssen andere Mittel eingesetzt werden (Beispielsweise eine verbesserte Preiskontrolle, keine Taxenerhöhungen, …).

Die LSAP ihrerseits will die automatische Indexbindung der Einkommen „im Prinzip“ wieder herstellen – sobald „die Krise“ überwunden ist. Da die Krise aber in den nächsten Jahren nicht überwunden sein wird, wird die LSAP also die Indexmodulation fortsetzen. Und siehe da, übers Wochenende schwenkte die CSV ebenfalls um auf das Gewähren einer einzigen  Indextranche pro Jahr … Und schon sind sich CSV, LSAP, DP und Grüne einig:  Während der andauernden Krise soll weiterhin nur noch eine Indextranche pro Jahr ausbezahlt werden. Sieht so ein „Neuanfang“ aus?

Für déi Lénk – wie auch für die Gewerkschaften – steht fest: Die automatische Indexanpassung muss wieder bedingungslos und vollständig wiederhergestellt werden, sowohl bei den Löhnen, Gehältern und Pensionen, als auch bei allen Sozialzuwendungen (Kindergeld, …), und zwar ab 1. Januar 2014 – ohne Deckelung, ohne Manipulation, ohne Aufschub.

déi Lénk, 20. September 2013

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