Hei ass nach Plaz!

Die Wohnungspolitik in Luxemburg ist ein Desaster. Zu wenige Wohnungen und zu hohe Preise führen zu einem Wohnungsnotstand, zu Aussiedlung, zu wachsender Armut und übermäßiger Verschuldung. Gleichzeitig stehen viele Häuser leer, Luxusimmobilien boomen und Baulandspekulanten kassieren Gewinne ein. déi Lénk legen im Rahmen einer Kampagne konkrete Vorschläge auf den Tisch und fordern: Verantwortung übernehmen!

Um den Wohnungsnotstand zu beheben muss der vorhandene Bestand an Wohnraum und Bauflächen genutzt werden. In Luxemburg stehen zur Zeit schätzungsweise 10.000 bis 20.000 Wohnungen leer. Daneben liegen zahlreiche Bauflächen brach. Das Observatoire de l’Habitat des LISER beziffert die Gesamtfläche der kurzfristig zu mobilisierenden Baulücken auf 995 Hektar. Hinzu kommen große zusammenhängende Industriebrachen, die jedoch häufig erst noch entgiftet werden müssen. Während vermehrt Wohnraum und Bauland ungenutzt bleibt, schauen Staat und Gemeinden zu, wie immer mehr teure und platzraubende Luxusvillen für Superreiche in zentral gelegenen Gegenden entstehen und die Mieten (wegen des zu geringen Angebots) in die Höhe schnellen.

Die Missstände werden von den Verantwortlichen in den Gemeinden geduldet.

Diese Missstände sind hinlänglich bekannt. Auch haben die Gemeindeverantwortlichen die nötigen Informationen um Leerstände (über Wasserverbrauch, Müllabfuhr, Bürgermeldeamt) und potentielle Bauflächen genau zu beziffern. Sie haben die nötigen Instrumente um zu handeln. Sie müssten unverzüglich Kontakt mit den Besitzer*innen aufnehmen und Hilfe für den Verkauf oder die Vermietung anbieten. Auch weitere Schritte, etwa die Besteuerung des ungenutzten Bestands oder die Enteignung von Bauland im öffentlichen Interesse, sind ausdrücklich im Pacte Logement vorgesehen und sollten angewandt werden. Zusätzlich könnte über die allgemeinen Bebauungspläne (PAG) erheblicher Einfluss auf die kommunale Wohnungspolitik ausgeübt werden.

Es gibt also keine Entschuldigung für die Untätigkeit der Gemeinden. Um den Gemeindeverantwortlichen auf die Sprünge zu helfen und um den Menschen selbst ein Druckmittel zu geben stellen déi Lénk eine interaktive Karte online zur Verfügung.

http://wunnen.dei-lenk.lu/hei-ass-nach-plaz/

 

Aktiv werden – Missstände sichtbar machen.

Die Verantwortlichen sollen mit der Dimension des Problems konfrontiert werden. Die Einwohner*innen der Gemeinden kennen die offensichtlichsten Beispiele am besten. Offensichtlich sind zum Beispiel Häuser, die seit Jahren leer stehen, zerfallen gelassen werden und als Schandflecke der Gemeinden gelten. Besonders schlimm ist, dass diese Gebäude wegen der Untätigkeit der Verantwortlichen meistens nicht mehr zu retten sind und oft nur noch Spekulationsgegenstand sind.

Über 100 Beispiele (leer stehende Häuser, ungenutztes Bauland, Luxusimmobilien oder Wuchermieten) wurden bereits dokumentiert. Jetzt rufen déi Lénk die Einwohner*innen der Gemeinden auf sich zu beteiligen, indem sie weitere Beispiele per Mail an wunnen@dei-lenk.lu einschicken. Welche Probleme dokumentiert werden sollen und was dabei zu beachten ist, wird ausführlich auf der Internetseite erklärt.

Mit jedem dokumentierten Fall erhöht sich der Druck auf die Verantwortlichen in Regierung und Gemeinden endlich aktiv zu werden.

 

logo European Left logo GUE/NGL logo Transform! Europe