CETA: die Demokratie wird abgeschafft!

EU-Kommissions-Präsident Juncker will die nationalen Parlamente von der Entscheidung zum sogenannten „Freihandels”-Abkommen mit Kanada ausschließen.

Typisch EU-Liberalisierung und Deregulierung: Um internationalen Konzernen mehr Profit zu bescheren, entmachtet die Politik sich wieder einmal selbst. In Zukunft dürfen demokratisch gewählte Parlamente keine sozial oder ökologisch schädlichen Produkte und Dienstleistungen mehr verbieten. Andernfalls können Investoren, die niemand gewählt hat, die Staaten deswegen verklagen.

Demokratie heißt Volksherrschaft. Daher hat die Politik jedes Landes nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, die Interessen der Menschen zu verteidigen, wenn deren soziale und ökologische Rechte angegriffen werden. Parteien, die das „S” wie „sozial” oder die Farbe Grün im Namen tragen, dürfen unter keinen Umständen einem Vertrag zustimmen, der soziale und grüne Politik unmöglich machen will!

Der Juncker-Vorstoß zeigt, wie richtig déi Lénk lagen, als sie CETA im Parlament zur Sprache brachten und ein klares Nein der Regierung beim EU-Rat in Brüssel forderten. Dies im Einklang mit einem breiten Bündnis von Gewerkschaften und NGOs, die CETA und TTIP seit langem als große Gefahr für Demokratie, Rechtsstaat, soziale Rechte und Umweltschutz erkannt haben.

Luxemburg soll CETA juristisch überprüfen lassen

In einem Interview mit RTL Radio teilte Premierminister Xavier Bettel mit, dass die luxemburgische Regierung sich das Recht vorbehält, die Entscheidung der Kommission juristisch überprüfen zu lassen. déi Lénk fordern die Regierung dazu auf, diese Ankündigung sofort umzusetzen. Außerdem soll die Regierung einen Schritt weitergehen und das gesamte Abkommen auf seine Vereinbarkeit mit den EU-Verträgen überprüfen lassen. Laut Artikel 218 (11) des Vertrags  über die  Arbeitsweise der Europäischen Union hat jeder Mitgliedstaat das Recht, ein Gutachten  des  Gerichtshofs  über  die  Vereinbarkeit  eines  geplanten  Abkommens  mit  den  Verträgen einzuholen.  Ist  das  Gutachten  des  Gerichtshofs  ablehnend,  so  kann  CETA nur  in Kraft  treten,  wenn  das Abkommen oder  die  Verträge  geändert  werden.

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