déi Lénk nehmen die Empörung von Wirtschaftsminister Schneider und von CSV-Fraktionschef Wiseler zum angekündigten Verkauf des Stahlwerkes Düdelingen durch die ArcelorMittal-Gruppe zur Kenntnis.
Jahrelang haben CSV und LSAP auf entscheidenden Posten in der Regierung (Schneider war bereits in der letzten Regierung Wirtschaftsminister, Wiseler Landesplanungsminister) es versäumt, die Stahlindustrie gegenüber dem ArcelorMittal-Konzern abzusichern. Sie haben damals z.B. verweigert die Laplace-Studie zu veröffentlichen, die die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der Standorte Rodingen und Schifflingen belegt hat. Des Weiteren haben sie mit Jeannot Krecké einen Kapital-Lobbyisten in den Verwaltungsrat des Stahlkonzerns delegiert.
Die Verantwortung liegt sicherlich nicht bei der Europäischen Kommission allein, sondern vor allem bei Mittal, den niemanden gezwungen hat bestehende Werke aus einem regional funktionierenden Kontext zugunsten von Einkaufsschnäppchen aufzugeben.
déi Lénk möchten hier noch einmal ihre Forderung einer Zusammenarbeit aller Stahlstandorte der Großregion (Luxemburg, Lothringen, Saarland) wiederholen. Dafür müssen die jeweiligen Regierungen sich stark machen. Dazu gehört auch eine europäische Stahlpolitik und der Aufbau neuer Aktivitäten der Metalltransformation. Außerdem soll die Stahlwirtschaft zu langfristigen Investitionen verpflichtet werden, unter Strafe der Rückzahlung aller erhaltenen Hilfen und einer grenzübergreifenden Vergesellschaftung nach dem erfolgreichen Vorbild der saarländischen Stahlindustrie in der 70er Jahren unter Oskar Lafontaine (damals SPD).