Der Kampf gegen den Klimawandel braucht einen Systemwandel
1,5 Grad Soll/ 2,4 Grad Können: das ist die Diskrepanz zwischen dem was dem Planeten laut Wissenschaft höchstens an Erderwärmung zugemutet werden darf, und dem worauf die Führenden der kapitalistischen Staatengemeinschaft aktuell bereit sind sich zu begrenzen. déi Lénk verurteilen diese Unfähigkeit von Politik und Wirtschaft sich der Zukunft des Planeten zu widmen statt dem eigenen Reichtum auf das Schärfste! In Glasgow beweist sich abermals, dass der Kampf gegen den Klimawandel nicht Verteter*innen nationalistischer und großkapitalistischer Interessen überlassen werden darf, sondern von der Zivilgesellschaft eingefordert, überwacht und umgesetzt werden muss. Die Zukunft muss ökologisch gerecht und sozial nachhaltig gestaltet werden, und um dies zu erreichen muss die internationale Solidarität das Primat vor Gewinnstreben und Bruttoinlandsprodukten erhalten. Der Kampf gegen den Klimawandel braucht einen Systemwandel.
Die COP26 weckte weltweit Hoffnungen, obwohl die britischen Konferenzveranstalter die Weltklimakonferenz von Beginn an auf Minimalziele ausrichteten. Um „Cash, Coal, Cars & Trees“ sollte es gehen, aber selbst dies konnte man nicht umsetzen.
- „Cash“ gab es keinen. Die reichen Länder des globalen Nordens ließen sich nicht dazu bewegen, der bereits im Jahr 2009 eingegangenen Verpflichtung nachzukommen, ab 2020 100 Milliarden USD jährlich an den Süden zu überweisen um diesen beim „grünen“ Umbau der Wirtschaft und der Bewältigung der bereits einsetzenden Folgen des Klimawandels zu unterstützen.
- „Coal“ soll in Zukunft zwar weniger genutzt werden, doch das bereits verkündete Ende der Kohlenutzung bis 2030 musste ebenso verschoben werden, wie das Ende der Subventionierung fossiler Energie.
- „Cars“ sollten ab 2035 nicht mehr mit Verbrennungsmotoren hergestellt werden. Leider verpflichteten sich aber nur 24 Länder dazu dies ab 2040 zu tun, darunter aber nicht China, Deutschland, die USA oder andere große Akteure der Automobilwirtschaft.
- „Trees“ und das Versprechen ab 2030 mehr Bäume zu pflanzen als zu fällen, mögen gemeinsam mit der Verpflichtung zur Reduzierung des Methangasausstoßes ein Lichtblick der COP26 sein. Aber mangels beschlossener konkreter Maßnahmen darf man hier wie bei anderen Entscheidungen der COP-Konferenzen an der fristgerechten Umsetzung zweifeln, die zudem viel zu spät angesetzt ist und eigentlich schon 2022 nötig wäre.
Während kleine Inselstaaten langsam im Meer versinken und mehr und mehr klimabezogene humanitäre Katastrophen schon die ersten Kapitel der globalen Klimakrise schreiben, wird der notwendige Systemwandel von seinen Profiteuren weiterhin in die Zukunft verzögert. Dass dies ab sofort jährlich geprüft werden soll, täuscht niemanden. Die Weltklimakonferenz von Glasgow hat abermals bewiesen, dass Klimaaktion von unten kommen muss, und dass sie hier und heute kommen muss. Dem sehen sich déi Lénk verpflichtet und rufen zu mehr Teilhabe, mehr Dringlichkeit und mehr Ernsthaftigkeit in der nationalen und internationalen Klimapolitik auf.