Die eben veröffentlichten Arbeitslosenzahlen zeigen mehr als deutlich, welche Probleme die Bevölkerung derzeit wirklich betreffen, und weshalb es dringend einer anderen Politik bedarf. Fast 21.000 Menschen (oder saisonbereinigt fast 9% der aktiven Bevölkerung) suchen gegenwärtig aussichtslos nach Arbeit. Wenn auch 4.695 von ihnen sich in einer zeitweiligen Beschäftigungsmaßnahme befinden, so war die Zahl der Arbeitsuchenden noch nie so hoch wie heute. Dabei ist die Zahl der Grenzgänger, die hierzulande ihre Arbeit verlieren, nicht einmal berücksichtigt.
So sieht ein Teil der Wirklichkeit aus, mit der Menschen in Luxemburg konfrontiert sind. Es geht um die Existenzgrundlage Vieler, und nicht um Ministerposten Einiger.
Dies zeigt auch, dass die bisherigen Rezepte wirkungslos geblieben sind; die ansteigende Arbeitslosigkeit kann nicht durch blindes Wirtschaftswachstum behoben werden, wie die Vertreter der meisten Parteien aufs Neue klar machen wollen. Vielmehr muss die Arbeitszeit deutlich gekürzt und die Arbeit auf alle, die darauf angewiesen sind, umverteilt werden.
Darüber hinaus müssen die Mitbestimmung des Personals und die Rechte der Personalvertreter in den Betrieben konsequent ausgebaut werden, dies auch um die notwendigen Investitionen abzusichern und rechtzeitig auf wirtschaftliche Schwierigkeiten reagieren zu können. Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen in Betrieben, die Gewinne abwerfen, müssen auf jeden Fall unterbunden werden!
Auch werden öffentliche Investitionen zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft benötigt, ebenso wie umfassende öffentliche Dienstleistungen zur Absicherung elementarer Rechte und zum Schaffen von Arbeitsplätzen.
Das Parlament sollte sich in den nächsten Wochen und Monaten einiger dieser Dringlichkeitsmaßnahmen annehmen, statt tatenlos abzuwarten!
(Mitgeteilt von déi Lénk)