FRAGE:
Vor- und Nachnamen der Fragesteller werden anonymisiert.
Moien,
merci für die Broschüre « déi lénk elo » vom September 2013, die Sie in Beggen verteilt haben.
Im Vorfeld der Wahlen haben wir diese gelesen. Dabei hat sich eine Frage ergeben.
Auf Seite 9 heißt es unter « Schulreform », dass Sie wollen:
« die Hierarchie zwischen dem Französischen und dem Deutschen und das Konzept der allgemeinen Verkehrssprache gründlich diskutieren »
Was bedeutet dies? Was meinen Sie mit « Hierarchie »?
Merci für eine kleine Erläuterung, da wir Eltern sind und viel mit der Schule zu tun haben.
Schèine Bonjour
J. Z.
Sehr geehrter Herr Z.,
Danke für ihr Interesse an unserem Programm.
Im Moment wird in Luxemburg im ersten Zyklus Luxemburgisch unterrichtet und im 2. Zyklus ohne Übergang auf Deutsch alphabetisiert. Am Ende des 2. Zyklus wird kurz mit mündlichem Französisch angefangen, um sofort ab dem 3. Zyklus Französisch auch schriftlich zu unterrichten. Da dieser schnelle Übergang vielen Schülern Probleme bereitet, sollte dieses Vorgehen überdacht werden. Prinzipiell sind wir der Meinung, dass man eine Sprache zunächst mündlich lernen sollte, bevor man zum Schriftlichen übergeht. So könnten wir uns vorstellen nach dem Erlernen der luxemburgischen Sprache im 1. Zyklus im 2. Zyklus ebenfalls auf Luxemburgisch zu alphabetisieren. Die zweite Fremdsprache wäre das Französische, das zunächst mündlich ab dem 2. Zyklus und ab dem 3. Zyklus auch schriftlich unterrichtet würde. Das Deutsche würde ab dem 3. Zyklus mündich unterrichtet und gelesen werden und ab dem 4. Zyklus auch geschrieben werden. Das Englische sollte etwas früher und ebenfalls mit dem Mündlichen beginnend eingeführt werden.
In der Grundschule ist die Unterrichtssprache Deutsch und wird später durch das Französische ersetzt. Oft haben Schüler in einem bestimmten Fach Probleme die eigentlich mehr an der Unterrichtssprache liegen als am Fach selbst, deshalb denken wir, dass dies überdacht werden sollte. In der Grundschule sollte die Verkehrssprache daher zunächst Luxemburgisch sein, um dann allmählich durch Französisch und Deutsch ersetzt zu werden. Das Benutzen beider Sprachen in einem guten Gleichgewicht zueinander sollte den Schülern gute Kenntnisse in beiden Sprachen ermöglichen. Um dies zu erreichen müssen allerdings die Lehrbücher sprachlich an die Fähigkeiten der Schüler angepasst werden, und es reicht nicht Bücher aus dem Ausland zu übernehmen.
Weitere Erläuterungen unsere Schulpolitik betreffend, können Sie im Dokument « Pour une vraie réforme de l’école » nachlesen. Sie finden dieses Dokument online (–>Link).
Mit freundlichen Grüßen,