Was ist der Rechtsstaat und wer ist der “Citoyen” (Bürger)?

Der « Rechtsstaat » hat in der bürgerlichen Moderne die absolute Monarchie abgelöst.  Die Menschen  sollten nur dem « Recht », also den Gesetzen unterworfen sein und nicht der Willkür eines Herrscheras. Der « Rechtsstaat » war also ursprünglich gedacht vor allem als Beschränkung der Macht der Regierenden. Das war ja schon ein beachtlicher Fortschritt.

Im Verfassungsprojekt der Mehrheit wird jetzt erst der Rechtsstaat (« Etat de droit ») explizit formuliert, und das ist auch gut so.

 Artikel 2: « Il (le Grand-Duché) est fondé sur les principes d’un Etat de droit et sur le respect des droits de l’Homme. »

Allerdings sagt diese Bestimmung noch wenig aus über den Inhalt des Rechts, dem der/die Citoyen/ne unterworfen sein soll. Die Nürnberger Rassegesetze gehörten zum « Recht »  des Nazi-Regimes. Das heißt also, es reicht nicht die formale Definition, es kommt darauf an, wie das « Recht » inhaltlich bestimmt wird.  Mit dem « Respekt » der Menschenrechte sind dem Gesetzgeber immerhin Grenzen gelegt. Dennoch muss geklärt werden, welche Menschenrechte gemeint sind und wie sie gewichtet werden. Steht das Recht auf Privateigentum über dem Recht auf eine bezahlbare Wohnung? Und wie wird die Einhaltung welcher  Menschenrechte gewährleistet? Das muss in der Verfassung und in den abgeleiteten Gesetzen präzisiert werden. Der Verfassungsentwurf der Mehrheit bleibt hier weit zurück hinter den Formulierungen im alternativen Entwurf von dé Lénk.

Der Citoyen soll nur dem Gesetz unterworfen sein, haben wir gesagt. Aber wer macht das Gesetz? In einer Demokratie sollten es wohl die Bürgerinnen und Bürger sein (der Demos). Aber wer gilt als Bürger im staatsrechtlichen Sinn? Im alten Athen, das als Vorbild der Demokratie gilt, waren es kaum 10% der gesamten Bevölkerung. Der Rest waren Frauen, Sklaven oder nahezu rechtlose Produzenten. In Luxemburg hat die Hälfte der Bevölkerung kein vollständiges Bürgerrecht, solange es an die Nationalität gebunden ist.

Eine klassische Definition der Demokratie lautet: eine Gesellschaft, in der diejenigen die Gesetze machen, auf die sie angewandt werden. Da niemand von den Gesetzen ausgenommen werden kann, müssen alle an ihrer Ausarbeitung beteiligt sein. Dabei geht es nicht nur um das Wahlrecht. Denn selbst für die « echten » Bürgerinnen und Bürger bleibt die Frage, welchen Einfluss sie wirklich auf die Gesetzgebung ausüben. Der französische Philosoph Rousseau meinte, mit der Stimmabgabe bei der Wahl gebe das Volk seine Souveränität auf. Wir erleben jetzt gerade, wie eine Verfassung stückweise modifiziert wird, von einer Mehrheit von Abgeordneten, die dafür eigentlich vom « Citoyen » kein wirklich verbindliches Mandat haben. Und eine zaghafte Ausweitung des Petitionsrechts wird als « initiative législative citoyenne » schöngeredet. Auch in der Frage des Wahlrechts für alle und in der Frage einer gesetzgeberischen Initiative des Citoyen ist der Entwurf von déi Lénk konsequenter und kohärenter.

Hier geht es zur Zusammenfassung.


Qu’est-ce que l’Etat de droit et qui est le citoyen?

Dans les Etats modernes, l’Etat de droit a succédé à la monarchie absolue. Les femmes et hommes n’auraient à obéir qu’aux lois, et non à l’arbitraire d’un souverain. L’Etat de droit devrait surtout limiter le pouvoir des gouvernants. C’était certainement un progrès non négligeable.

Ce n’est que maintenant, dans le projet de révision de la majorité, que l’Etat de droit serait explicitement formulé, et il faut le saluer:

Article 2: « Il (le Grand-Duché) est fondé sur les principes d’un Etat de droit et sur le respect des droits de l’Homme. »

Cependant, cette disposition ne dit pas grand-chose sur le contenu de ce droit, auquel le/la citoyen/ne serait soumis/e. Les lois raciales de Nuremberg faisaient partie du « droit » du régime nazi. Une définition purement formelle ne suffit donc pas, il s’agit de déterminer le contenu du « droit ». Avec le « respect des droits de l’Homme » on impose certes des limites au législateur. Néanmoins il faudrait encore préciser le contenu et la hiérarchie de ces droits de l’homme. Le droit à la propriété privée est-il supérieur au droit au logement? Et comment garantir le respect de quels droits humains? Il faudrait le préciser dans la Constitution et les lois dérivées. Sur ces questions, le projet alternatif de déi Lénk va bien plus loin que le projet de la majorité.

Le citoyen serait soumis à la loi, disions-nous. Mais qui fait les lois? Dans une démocratie, ce seraient les citoyennes et les citoyens (le demos). Mais qui est citoyen au sens politique du mot? Dans l’antique Athènes, qui est citée comme modèle de la démocratie, à peine 10% de la population avaient le statut de citoyen. Le reste, c’étaient les femmes, les esclaves et les producteurs sans droits. Au Luxembourg, la moitié de la population ne bénéficie pas du plein statut de citoyen/ne, aussi longtemps que celui-ci reste lié à la nationalité.

Voici une définition classique de la démocratie: une société où les lois sont faites par ceux auxquels elles s’appliquent. Comme personne n’est supposé hors la loi, toutes et tous devraient participer à leur élaboration. Il ne s’agit là pas seulement du droit de vote. Car même  les « authentiques » citoyennes et citoyens doivent se poser la question: quelle est leur influence réelle sur le processus législatif. Le philosophe Rousseau  disait qu’avec l’élection de représentants, le peuple renonçait à sa souveraineté. Nous observons actuellement, comment une révision constitutionnelle en tranches va être adoptée par une majorité de députés, sans réel mandat du citoyen. Et une timide extension du droit de pétition est présentée comme une « initiative législative citoyenne ». Au sujet du droit de vote et du droit d’initiative législative, le projet de révision de déi Lénk est plus conséquent et plus cohérent.

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Verfassung: Was ist und was soll der Staat?

Mal vereinfacht: der Staat umfasst alle nicht-privaten Institutionen, die das gesellschaftliche Leben innerhalb eines bestimmten Territoriums regeln sollen. Dazu gehören also: das Parlament, die Regierung, die Verwaltungen, im weitesten Sinne auch die Gemeinden…

Welche Funktion hat der Staat in einer kapitalistischen Gesellschaft? Naiv ist die Vorstellung von einer neutralen Institution, die über den gesellschaftlichen Klassen und Konflikten steht. Zu simpel gewiss aber auch die Auffassung vom Staat als reinem Instrument des (Groß-) Kapitals. Der Staat ist ein umstrittenes Terrain, auf dem sich die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse widerspiegeln, und wo auch die beherrschten Klassen Zugeständnisse erringen können. Zum Beispiel demokratische, wie das allgemeine Wahlrecht, oder soziale, wie den 8-Stunden-Tag, den Mindestlohn oder die soziale Sicherheit als eine Art kollektiven Eigentums.

Soll der Staat möglichst « schlank » sein und sich weitgehend aus der Wirtschaft und ihrer Regulierung heraushalten und den « freien » Markt gewähren lassen, wie es ein etwas simplistischer (Neo-) Liberalismus meint? Soll er die sozialen Verhältnisse dem Kräftemessen der sozialen Akteure überlassen? Oder soll er im Gegenteil, wie wir meinen, aktiv in sie eingreifen, um etwa soziale Ungleichheiten abzubauen. Und dringender denn je: um einen anderen Umgang mit der Natur durchzusetzen und die künftigen Generationen zu schützen.

Wenn die erwähnten Zugeständnisse nur in einfache Gesetze gegossen werden, können sie mittels einfacher Mehrheiten auch wieder abgeschafft werden. Um sie dagegen als fundamentale Grundrechte gegen die Ungewissheit wechselnder Mehrheiten abzusichern und zu verfestigen, müssten sie in einer Verfassung solide verankert werden. Dasselbe gilt für die grundsätzlichen Aufgaben des Staates.

Diese müssten also am Anfang einer progressiven Verfassung festgeschrieben werden. Also eine nicht rein formale, sondern inhaltsreiche Definition des Staates und seiner Aufgaben. Im zerschnittenen Verfassungsprojekt, das jetzt zur Wahl steht, geht die Staatsdefinition in eine Zeile und ist entsprechend vage.

Im Gegenprojekt der Linken geht es um Inhalte: Die Grundsätze eines demokratischen Staates; die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger; die Förderung der gleichberechtigten öffentlichen Debatte; die Absicherung der individuellen und sozialen Rechte; den Abbau sozialer Ungleichheiten; die ökologische und soziale Nachhaltigkeit; eine aktive Friedenspolitik und dergleichen mehr.

Nicht zuletzt soll die konstitutionelle Monarchie, ein Überbleibsel aus längst verblichenen Zeiten, ersetzt werden durch eine Republik mit einer Präsidentschaft (abwechselnd Frau-Mann), die nur über symbolische Kompetenzen verfügt.

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Constitution: qu’est-ce que l’Etat et quelles sont ses missions?

Pour le dire simplement: l’Etat, c’est l’ensemble des institutions non-privées qui doivent régler la vie sociale à l’intérieur d’un territoire. En font donc partie: le parlement, le gouvernement, les administrations, au sens large aussi les communes…

Quelle est la fonction de l’Etat dans une société capitaliste? Naïve serait la croyance en une institution neutre, au-dessus des classes sociales et de leurs conflits. Mais trop simpliste serait aussi la représentation de l’Etat comme un pur instrument au service du (grand) capital. L’Etat est un terrain disputé, où se reflètent les rapports de force sociaux, et où les classes dominées peuvent arracher des concessions: démocratiques, comme le suffrage universel, ou sociales comme la journée de 8 heures, le salaire minimum ou la sécurité sociale comme une sorte de propriété collective.

Voulons-nous un Etat minimal qui s’abstient de toute intervention et régulation économiques, pour laisser faire le marché, comme le veut un (néo-) libéralisme un peu primaire. Devrait-il abandonner ä la simple épreuve de force des acteurs sociaux le développement des rapports sociaux? Ou devrait-il, comme nous le pensons, y intervenir activement afin de réduire notamment les inégalités sociales. Et afin d’organiser de toute urgence un autre rapport avec la nature et de protéger les générations futures.

Si les concessions évoquées ne sont inscrites que dans des lois ordinaires, de simples majorités parlementaires peuvent les abroger. Afin de les protéger   comme droits fondamentaux contre l’insécurité des majorités changeantes, il faut les inscrire dans la constitution. La même chose vaut pour les missions fondamentales de l’Etat.

Une constitution progressive devrait précisément débuter par celles-ci. Donc par une définition non pas purement formelle, mais substantielle de l’Etat et de ses tâches. Dans le projet de révision constitutionnelle en tranches qui nous est soumis, il suffit d’une ligne pour une définition beaucoup trop vague  de l’Etat.

Dans le projet alternatif déposé par la Gauche les missions de l’Etat sont étendues et substantiellement définies: les principes d’un Etat démocratique; la participation des citoyennes et des citoyens; la promotion du débat public égalitaire; la réduction des inégalités sociales; le développement écologique et social durable; une politique de la paix; etc.

Et finalement la monarchie constitutionnelle, vestige des temps passés, serait remplacée par une République, avec une présidence, alternativement occupée par une femme et un homme, et dont la fonction serait purement symbolique.

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Woher kommt unsere Verfassung?

Die modernen europäischen Verfassungen gehen alle eigentlich zurück auf die französische Revolution. Mit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 wurde erstmals ein Katalog von Rechten und Freiheiten festgeschrieben, die von der politischen Macht nicht verletzte werden dürften. Mit der politischen Macht war damals zwar der absolute Monarch gemeint. Aber die neuen Rechte sollten universalen Charakter haben, das heißt immer und überall gelten, unter welchem Regime auch immer. Es waren vor allem bürgerliche, « liberale » Rechte wie Meinungs- und Pressefreiheit. Trotz der proklamierten Gleichheit aller Menschen verhinderte diese Erklärung weder die schreienden sozialen Ungerechtigkeiten der kapitalistischen Industriegesellschaft, noch die menschenfeindliche Ausbeutung der Kolonien und die Sklaverei, noch die Ungleichheit der Geschlechter.

Auf die französische Revolution folgten in ganz Europa Jahrzehnte der Restauration, das heißt: Wiederherstellung der alten Ordnung. Aber in den 1840er Jahren kam es auch in ganz Europa zu neuen sozialen und demokratischen, zum Teil revolutionären Bewegungen, an denen auch die Arbeiterklasse beteiligt war. « Frühling der Völker » (« Printemps des peuples ») wurden die Bewegungen genannt.

Auch in Luxemburg, unter der Herrschaft des niederländischen Königs, der zugleich Großherzog von Luxemburg war, kommt es 1848 zu Aufständen, die schließlich dem Herrscher erstmals eine liberale Verfassung abtrotzen, mit Pressefreiheit und Wahlrecht. 1856 wird vom neuen König-Großherzog diese Verfassung zwar weggeputscht, aber 1868, 22 Jahre später, kommt es zu einem Kompromiss, der die liberalen Freiheiten wieder einführt. Es ist diese Verfassung, die bis heute gilt, allerdings mit mehr oder weniger wichtigen Veränderungen.

Eine der wichtigsten betrifft das Wahlrecht. Das Wahlgesetz des 18. Jahrhunderts gewährte dieses Wahlrecht erst ab einem bestimmten Steuerbeitrag. In der Praxis hieß das, dass nur etwa 5% der Bevölkerung, also die Reichsten, überhaupt wählen durften. Erst 1919, nach dem ersten Weltkrieg und wieder nach sozialen und demokratischen Bewegungen, wurde das Wahlrecht für alle eingeführt.

Seither hat sich an der Verfassung wenig geändert. Zwar wurden in den letzten Jahren die Befugnisse des Großherzogs beschnitten. Aber der liberale Charakter der Verfassung blieb erhalten. Soziale Rechte und politische Partizipation blieben unzulänglich.

Auch die jetzige Verfassungsrevision wird daran wenig ändern. Daher hat déi Lénk einen eigenen, alternativen Entwurf einer Verfassung ausgearbeitet und deponiert. Er soll zeigen, wie soziale Rechte, demokratische Freiheiten, ökologische Grundrechte ausgebaut und verfestigt werden könnten.

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D’où vient notre constitution?

C’est au fond jusqu’à la Révolution française que remonte l’origine des constitutions modernes en Europe. La déclaration des droits de l’homme et du citoyen de 1789 est le premier catalogue de droits et de libertés que le pouvoir politique ne peut violer. Le pouvoir politique qui était alors visé était le monarque absolu. Mais les nouveaux droits prétendaient à l’universalité: ls devraient être respectés partout et toujours, indépendamment du régime politique. C’étaient surtout des droits libéraux: liberté de presse, d’opinion… Malgré la proclamation de l’égalité des tous les hommes, cette déclaration n’empêchait pas les injustices criantes de la société industrielle capitaliste, ni l’exploitation inhumaine des colonies et l’esclavage, ni les inégalités de genre.

La révolution française était suivie de plusieurs décennies de restauration, donc du rétablissement de l’ordre ancien. Mais, dans les années 1840, l’Europe fut submergée d’une nouvelle vague de mouvements sociaux, démocratiques, voire révolutionnaires, auxquels participa aussi la classe ouvrière. C’était, dit-on, le « printemps des peuples ».

Au Luxembourg aussi, sous le règne du roi des Pays-Bas, qui était aussi Grand-Duc du Luxembourg, il y eut des révoltes. En 1848, elles arrachèrent finalement au monarque une première constitution libérale, avec liberté de presse et droit de vote. Elle succomba, en 1856, au putsch du nouveau roi grand-duc. Un compromis mena finalement à la constitution de 1868, qui, avec des modifications plus ou moins importantes, est toujours en vigueur.

Une des modifications les plus essentielles concerne le droit de vote. La loi électorale du 19e siècle n’accordait ce droit qu’à partir d’un certain niveau de richesse. Seulement autour de 5% de la populations en bénéficiaient! Ce n’est qu’en 1919, après la première guerre mondiale et encore une fois suite à des mouvements sociaux et démocratiques, que fut introduit le suffrage universel.

Entretemps notre constitution a peu changé. Certes, par exemple, le pouvoir du Grand-duc a été fortement réduit. Mais le caractère libéral de la Constitution a perduré. Droits sociaux et participation démocratique demeurent insuffisants. Et la révision constitutionnelle prévue n’y changera pas grand-chose. C’est pourquoi la Gauche a élaboré et déposé son propre projet alternatif: qui montre comment les droits sociaux, les libertés politiques, les droits écologiques peuvent être étendus et renforcés.

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Warum die Frage der Verfassung so wichtig ist.

Die Verfassung ist im modernen demokratischen Staat das höchste und wichtigste Gesetz. Alle anderen, «einfachen» Gesetze sind der Verfassung untergeordnet und dürfen ihr also nicht widersprechen. Deshalb sind die Anforderungen an eine demokratische Prozedur anders als bei einem normalen Gesetz. Bei der Abstimmung über eine neue Verfassung oder eine Verfassungsänderung ist Im Parlament (Chambre des Députés) braucht es nicht eine einfache, sondern eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Oder aber einen Volksentscheid (Referendum), oder beides.

Die Verfassung bestimmt, wer der so genannte « Souverän » ist, in wessen Händen die Macht in der Gesellschaft liegt. In der Demokratie wäre das theoretisch nur der « Demos », heißt: das Volk.

Die Verfassung bestimmt über die zwei wichtigsten Bereiche einer demokratischen Gesellschaft: zum einen, wie eine Demokratie funktionieren soll; zum andern, welche Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger nicht verletzt werden dürfen.

Sie regelt also die demokratischen Prozeduren bei allgemeinen Wahlen, aber auch bei Entscheidung über Gesetze im Parlament. Sie bestimmt über die wichtigsten Institutionen: Regierung, Gemeinden, Staatsrat usw. 

Gleichzeitig definiert sie die fundamentalen Rechte aller Bürgerinnen und Bürger: die individuellen Freiheiten wie Meinungs-, Presse-, Bewegungsfreiheit. Aber auch die Beteiligung an den politischen Entscheidungen, also Wahlrecht oder andere Formen der politischen Partizipation.

Die heutigen Verfassungen gehen zurück auf die liberalen Verfassungen des 19.Jahrhunderts. Sie brachten neue demokratische Prozeduren, wie das (noch eingeschränkte) Wahlrecht, aber zu wenig direkte Partizipation für die Mehrheit der Bevölkerung. Sie definierten neue individuelle Freiheiten wie Meinungs- und Bewegungsfreiheit, änderten aber nichts an den schreienden Ungerechtigkeiten der industriellen Gesellschaft.

Diese demokratischen und sozialen Unzulänglichkeiten prägen noch immer die geltende Verfassung in Luxemburg, und auch die nun vorliegende Verfassungsreform ändert daran nur sehr wenig. Wir bräuchten mehr Demokratie, mehr soziale Rechte. Deshalb hat sich déi Lénk die Mühe gemacht, einen eigenen Verfassungsentwurf auszuarbeiten und in die Diskussion einzubringen.

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L’importante question de la Constitution.

Dans l’Etat démocratique moderne, la Constitution (en Allemagne : Loi fondamentale) est la loi suprême et la plus importante. Toutes les lois « ordinaires » lui sont subordonnées et ne peuvent la contredire. C’est pourquoi la procédure de décision est aussi plus exigeante : une nouvelle constitution ou des modifications constitutionnelles doivent être adoptées au Parlement (Chambre des députés), non par une majorité simple, mais par une majorité de de 2/3. Ou par un référendum. Ou les deux.

La constitution définit le « Souverain : qui détient le pouvoir dans la société ? En démocratie, ce serait nécessairement le « démos », donc: le peuple.

La Constitution règle les deux champs les plus importants d’une société démocratique : d’une part, le fonctionnement même de la démocratie ; d’autre part les droits inviolables des citoyen/nes.

Elle détermine les procédures des élections nationales et communales, des décisions parlementaires, des pétitions, les compétences et le fonctionnement des institutions les plus importantes : Chambre des Députés, Gouvernement, Communes, Conseil d’Etat etc.

En même temps elle définit les droits fondamentaux de tout/e citoyen/ne : les libertés individuelles comme la liberté d’opinion, de presse, de mouvement. Mais aussi la participation aux décisions politiques, comme le droit de vote ou d’autres formes de participation politique.

Les constitutions actuelles ont leur origine dans les constitutions libérales du 19e siècle. Elles introduisaient de nouvelles procédures démocratiques, comme le droit de vote (encore fortement restreint), mais trop peu de participation pour la majorité de la population. Elles assuraient de nouvelles libertés individuelles, comme la liberté d’opinion et de mouvement, mais elles ne changeaient rien aux injustices criantes de la société industrielle.

La constitution luxembourgeoise en vigueur est toujours marquée par ces déficiences démocratiques et sociales, et la révision projetée n’y change que très peu. C’est la raison pour laquelle la Gauche – déi Lénk s’est décidée à élaborer elle-même une constitution alternative et à la soumettre au débat public.

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Oppene Bréif un de Chamberpräsident iwwer d’Reform vun der Verfassung.

Här President,

Dëse Freideg ass di éischt Informatiounsversammlung iwwer d’Verfassungsrevisioun fir d’Biergerinnen an d’Bierger. No zëch Versammlunge vun der zoustänneger Kommissioun an der Chamber leie lo 4 separat Gesetzer fir déi 4 Deeler fir, déi an der Zomm déi bestoend Verfassung solle reforméieren. Déi allermannste Leit waren iwwer dës Aart a Weis eng Verfassung z’iwwerschaffe richteg informéiert a wëssen no deem villen Hin an Hir oft net, wéi eng Ännerunge solle kommen a wat se bedeiten. Wéi och? Déi ganz Diskussioune goufen ënner Ausschloss vun der Ëffentlechkeet gefouert. Eng Verfassungsrevisioun ass net eppes, wat ee mol sou niewebäi mécht. Hei geet et em d’Grondgesetz vum Land, dat héchst a wichtegst Gesetz.

No joerzéngtelaangen Diskussiounen a Revirementer ronderëm d’Verfassungsreform soll et elo ganz séier goen. D’Aarbechten an der Kommissioun sinn och esou wäit ofgeschloss a schonn Enn Oktober soll dat éischt vu 4 Gesetzer eng éischte Kéier an der Chamber ofgestëmmt ginn. Parallel dozou organiséiert d’Chamber elo an de kommende Wochen nach ganz séier eng Informatiounscampagne.  Mee d’Chamber huet hei den Zuch virun d’Lokomotiv gespaant. Amplaz d’Leit just nach iwwer de fait accompli z’informéieren, hätt een d’Leit misste vun Ufank un mat abannen an des Reform. Déi éischt liicht Usätz vu Bedeelegung sinn net weidergefouert ginn. An anere Länner (z.B. Island) gouf sou eng Bedeelegung systematesch organiséiert.

Eng breet a systematesch Bedeelegung vun de Leit un der Ausaarbechtung vun der neier Verfassung ass fir eis och eng wichteg Grondlag fir d’Ofhale vum engem Referendum. All déi ënnerschiddlech Meenungen a Proposë mussen am Virfeld vun engem Referendum op den Dësch kommen, fir dass d’Leit och wësse wouriwwer genee ofgestëmmt gëtt a wéi eng Alternativen et ginn.  

Här President,

déi Lénk hunn eng alternativ Verfassung ausgeschafft. Dir wësst dat, well se läit säit 5 Joer an der Chamber am Tirang. Dëse Verfassungstext ass eng seriö ausgeschaffte Propositioun, déi drop waart, an enger breeder demokratescher a pluralistescher Debatt diskutéiert ze ginn an dat parallel zu där déi elo wäert ofgestëmmt ginn.

Fir eis Verfassungspropositioun schwätzt, dass et den eenzege kompletten an zesummenhänkenden Text ass, dee Stand haut um Dësch läit. Si huet 18 Kapitelen an 203 Artikelen. Si deckt all di grondleeënd Themen of, déi de Fonctionnement an enger Demokratie betreffen a gesäit méi Weeër zur Matbestëmmung fir d’Biergerinnen an d’Bierger vir. D’Kapitel iwwer d’Grondrechter vun all Mënsch geet däitlech iwwer dat eraus, wat an der Verfassungsrevisioun vun der Majoritéit an der CSV virgesinn ass. Där kënnt och gär de Staatsrot u säi Verspriechen erënneren, e seriöen Avis zu där Propositioun auszeschaffen.

Här Präsident,

Am Exposé des Motifs vun de véier Verfassungstexter vun der Majoritéit an der CSV steet geschriwwen, dass d’Reform vun der Verfassung e « processus ouvert » ass, dass also aner Virschléi an dësem verfassungsgebende Prozess Berécksiichtegung fanne mussen. Anescht kënne mir eis déi politesch Debatt ronderëm dat wichtegst Gesetz an enger Demokratie och net virstellen.

Dofir biede mir Iech, Här Präsident, d’Verfassungspropositioun, déi 2016 vun déi Lénk an der Chamber deposéiert ginn ass, aus dem Tirang erauszehuelen an se als gläichwäertegen Text an dëser Informatiounscampagne zur Debatt ze stellen.

Donieft plädéiere mir fir eng breet a laangfristeg Informatiounscampagne iwwer déi Virschléi, déi um Dësch leien. Mir gesinn des Campagne als oppene Prozess, an dem dann och nei Proposë kënnen an d’Texter afléissen.

Um Enn vun dëser Campagne soll e Referendum stoen, bei dem d’Leit ofstëmme kënnen iwwer déi verschidde Verfassungstexter, déi wärend dëser Campagne presentéiert, diskutéiert an eventuell adaptéiert goufen. Dofir muss de Referendum och méi choix’e loossen wéi nëmmen Jo an Neen.

Här Präsident, mat menge respektvolle Gréiss,


Nathalie Oberweis
Députéiert

Constitution alternative : le non-avis du Conseil d’Etat

Un an et demi : c’est le temps que le Conseil d’Etat s’est accordé pour rédiger un „avis“ d’une (!) page sur la proposition de révision constitutionnelle déposée par les députés de déi Lénk. En fait un refus d’avis : le Conseil d’Etat se contente de renvoyer à ses avis sur la proposition de révision présentée par la majorité de la Commission afférente, sans le moindre mot sur le contenu de la proposition alternative.

On se souvient encore du temps où le Conseil d’Etat laissait pourrir dans ses tiroirs les propositions de loi déposées par des députés – jusqu’à ce qu’il se mit enfin d’accord avec la Chambre de traiter les propositions de loi avec le même sérieux que les projets de loi déposés par le Gouvernement. Apparemment, les mauvaises habitudes rentrent par le côté cour.

La proposition constitutionnelle de déi Lénk se distingue considérablement de celle adoptée par la majorité de la commission parlementaire compétente : notamment par un approfondissement des droits sociaux et démocratiques, une refonte démocratique des institutions (dont le Conseil d’Etat !), de nouvelles formes de participation citoyenne.

On aurait eu le droit d’attendre du Conseil d’Etat une analyse de la cohérence juridique de la proposition, des différences et des avancées par rapport à la Constitution en vigueur et à la proposition majoritaire, des rapports avec le droit international. Il est vrai que cela aurait exigé un certain effort intellectuel.

Au lieu de cela, le Conseil d’Etat abuse de son pouvoir et de son rôle en rejetant avec mépris et sans la moindre analyse une proposition émanant d’un parti d’opposition, en violation des principes élémentaires de la démocratie – qui ne peut survivre qu’avec la pluralité des positions et la confrontation des idées.

Cette réaction inacceptable du Conseil d’Etat confirme l’urgence d’une profonde réforme de cette institution.

Les députés de déi Lénk saisiront la Commission des Institutions et de la révision constitutionnelle et la Conférence des Présidents de ce déni de réponse, de ce déni de l’initiative parlementaire.

« L’avis » du Conseil d’Etat.

Lettre adressée au Président de la Chambre des Députés

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