Trump: Letzte Warnung für Europa

Der Sieg von Donald Trump bei den gestrigen US-Präsidentschaftswahlen ist in erster Linie das bedenkliche Ergebnis jahrzehntelanger neoliberaler Politik, die die Ungleichheiten in der US-amerikanischen Gesellschaft auf das Äusserste verschärft und sehr viele Menschen jeglicher Perspektiven beraubt hat.

Für viele dieser abgehängten Menschen gab es während der Vorwahlkampagne im Frühjahr dieses Jahres noch die Hoffnung, dass mit dem Sozialisten Bernie Sanders ein Kandidat ins Rennen gehen könnte, der sich für den sozialen Fortschritt und den Frieden einsetzt. Er scheiterte jedoch knapp, auch am Parteiestablishment der Demokraten, das von Anfang an einzig und allein auf Hillary Clinton setzte, die wie keine andere für den politischen und wirtschaftlichen Status Quo steht.

Mit Donald Trump hat sich nun der Kandidat durchgesetzt, der die Angst und Hoffnungslosigkeit vieler Wähler*innen für seine Zwecke mobilisieren konnte. Sollte er auch nur einen Teil seiner undemokratischen und fremden- bzw. frauenfeindlichen Wahlkampfparolen in die Tat umsetzen wollen, wird die amerikanische Gesellschaft und die Welt in den kommenden Jahren auf eine sehr harte Probe gestellt werden.

Dass erstarkende rechtsradikale Parteien in Europa die politische Nähe zu Donald Trump suchen, zeigt uns auf ein Neues, welche Entwicklungen auch bei uns bevorstehen könnten, wenn es nicht schnell zu einer demokratischen und sozialen Neuausrichtung der europäischen Politik kommt.

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