Pressemitteilung ‘déi Lénk Déifferdéng’ zur Nichtgenehmigung des Projektes ‘ancienne maison presbytère Lasauvage’ seitens des Innenministers J.-M. Halsdorf
„déi Lénk Déifferdéng“ fordert Transparenz und neue Ausschreibung des „Gîte Rurale“
Innenminister Jean-Marie Halsdorf ließ dem Differdinger Gemeinderat vor Kurzem mitteilen, dass das Projekt in Lasauvage zur Umwandlung des alten Pfarrhauses in ein Hotel vorerst nicht genehmigt werden kann.
„déi Lénk Déifferdéng“ setzt sich schon länger mit diesem Projekt auseinander und hat auch juristischen Rat eingeholt. In diesem konkreten Fall besteht die Möglichkeit, dass mit der bisherigen Vorgehensweise bei der Ausschreibung unlautere Verhandlungen geführt wurden und womöglich eine Privatperson bevorteilt wurde.
Neben diesen prozeduralen Einwänden ist es für „déi Lénk“ auch wichtig, auf das Projekt selbst, wie es nachher aussehen soll, zurück zu kommen. Das ursprüngliche Vorhaben eines „gîte rural“ samt eines Geschäftes hat „déi Lénk“ begrüßt, da es an die Bedürfnisse der Bürger angepasst war. Doch nach den Verhandlungen wurde diese Vorhaben in ein Hotel ohne Geschäft umgewandelt. Dabei stiegen die Kosten von 1 Million auf 2,5 Millionen Euro. Neu ausgeschrieben wurde das Projekt trotz substantieller Änderungen dennoch nicht.
Déi Lénk verurteilen sowohl die Form als auch den Inhalt des seitens der DP/Déi Gréng zugestimmten Projektes. Wir bedauern solche Praktiken zutiefst, aber sie sind symptomatisch für eine Gemeinde, die immer öfter im Interesse von privaten Investoren handelt, anstatt konsequent das Wohl seiner Bürger in den Vordergrund zu stellen. In diesem Fall wäre einer privaten Person, die nicht einmal über eine Betriebserlaubnis verfügt, ein von Gemeindegeldern finanziertes Hotel für den fast symbolischen Preis von 5000 Euro im Monat vermietet worden. Das Projekt, wie es im Koalitionsabkommen stand, bleibt dabei auf der Strecke.
Nun fordert „déi Lénk Déifferdeng“ absolute Transparenz zu allen bisherigen Prozeduren bezüglich des Projektes. Alle schriftlichen Dokumente, die Anträge der Interessenten und die Antworten darauf, sowie abgeschlossene Verträge müssen mindestens auf der Gemeinde einsehbar gemacht werden, im besten Falle aber auf www.informatiounsblat.lu. Vor allem nach der nicht erteilten Genehmigung wegen des beträchtlichen Fauxpas des Schöffenrates müssen beim erneuten Auswahlverfahren unbedingt objektive Bewertungsstandards festgelegt werden. Es muss offen über die Entscheidung diskutiert werden und objektiv nachvollziehbar darüber entschieden werden. Die Bürger aus Differdingen und besonders aus Lasauvage müssen aktiv in die Frage, welches Gesicht das Projekt denn jetzt bekommen soll, mit eingebunden werden.
Nach der deplatzierten, weil ironischen, Aussage des Bürgermeisters Claude Meisch während der Gemeinderatssitzung am 14. September, er sei gespannt, ob die neue Entscheidung denn nun eine komplett andere sei, sorgt sich „déi Lénk Déifferdeng“ sehr um grundsätzliche Werte der Demokratie.
déi Lénk Déifferdeng