Alle Güter und Dienstleistungen werden durch menschliche Arbeit geschaffen. Aber die Arbeit wird systematisch entwertet und das Verhältnis zwischen Arbeit und Kapital hat sich somit in den letzten Jahren zugunsten des Kapitals und auf Kosten der Arbeitenden verschoben. In Luxemburg sind die Gesamt-Lohnkosten der Betriebe niedriger und die Profitraten höher als in den Nachbarländern. Unser Netto-Mindestlohn liegt unter der offiziellen Armutsgrenze; und 14% der Bevölkerung sind armutsgefährdet. Im Juni 2013 waren 20 983 Menschen in Luxemburg bei der Adem als Arbeitsuchende gemeldet – Beschäftigungsmaßnahmen mitgerechnet.
déi Lénk wollen:
1. Den Wert der Arbeit auf allen Ebenen der Gesellschaft fördern.
2. Den Verlust der Kaufkraft bei Löhnen, Gehältern, Pensionen und allen Sozialzuwendungen wieder vollständig und automatisch durch den Index ausgleichen.
3. Den Mindestlohn erhöhen, damit er die Arbeit gerecht entlohnt und zum Leben genügt. Es darf keine workingpoor mehr geben; deshalb muss der Mindestlohn über der Armutsgrenze liegen – also mindestens 300 Euro höher als heute.
4. Gesetzliche Mindestnormen einführen zur Anerkennung der Qualifikation, der Berufserfahrung und der Weiterbildung in allen Wirtschaftsbranchen. Das Prinzip “gleicher Lohn für gleiche Arbeit” muss allgemein gelten, besonders zwischen den Geschlechtern.
5. Die Arbeitsuchenden weiterqualifizieren, u.a. durch einen systematischen Ausbau der Berufsausbildung. Das Arbeitsamt muss sie bei der Integrierung in die Arbeit und danach unterstützen. Solange sie keine angepasste Arbeit finden können, muss das Arbeitslosengeld ausgezahlt werden.
6. Die berufliche Wiedereingliederung (reclassement) von Beschäftigten so ausbauen, dass Arbeitsplätze auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingestellt werden können.
7. Die Eingliederung von behinderten Personen in die Arbeitswelt – auch in private Betriebe – verstärkt vorantreiben.
8. Die Mitbestimmung des Personals und die Rechte der Personalvertreter in den Betrieben konsequent ausbauen, auch um die notwendigen Investitionen abzusichern und rechtzeitig auf wirtschaftliche Schwierigkeiten reagieren zu können.
9. Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen in Betrieben, die Gewinne abwerfen, unterbinden. déiLénkhaben bereits einen entsprechenden Gesetzvorschlag im Parlament eingereicht.
10. Wirtschaftliche Aktivitäten im allgemeinen Interesse durch ein Gesetz vor Auslagerung schützen, wenn nötig auch durch Enteignungen.
11. Europaweite Initiativen fördern zur Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnverlust, verbunden mit Neueinstellungen. Ein wichtiges Signal wäre ein luxemburgisches Rahmengesetz, das die 35-Stunden-Woche vorsieht.
12. Überstunden gesetzlich einschränken, gleichwertig besteuern und Sozialversicherungsbeiträge darauf erheben.
13. Mit öffentlichen Beschäftigungsprogrammen sowohl Arbeitsplätze schaffen als auch dringende Probleme beheben, z.B. durch massiven sozialen und ökologischen Wohnungsbau, dezentrale Produktion erneuerbarer Energie, öffentliche Dienstleistungen wie Kinderbetreuung oder Altenpflege unter ordentlichen Bedingungen (siehe Kapitel 4, 5 und 6 des Wahlprogramms).