Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge.

Im Vietnamkrieg (1955 bis 1975) starben über 5 Millionen Vietnamesen und knapp 60.000 US-Soldaten. Die direkte Verwicklung der USA begann 1964 mit dem „Zwischenfall von Tonkin” vor der Küste Nordvietnams, nach angeblichen nordvietnamesischen Torpedo-Angriffen auf US-Kriegsschiffe am 4. August 1964. Es gab sofort Zweifel an der US-Darstellung. Längst ist erwiesen, dass es damals keinen Torpedoangriff gab. [1]

Den Irakkrieg von 2003 begründete die US-Regierung mit „irakischen Massenvernichtungswaffen” und einer „Verbindung des Irak zu Al Qaida-Terroristen”. Am 5. Februar 2003 legte US-Außenminister Powell dem UNO-Sicherheitsrat angebliche Beweise für ABC-Waffen des Irak vor, die sich bis Mitte 2004 alle als fingiert herausstellten. Die UNO hatte schon seit Jahren Waffeninspektoren in den Irak gesandt, die den Anschuldigungen sofort widersprachen, genauso wie Antiterror-Experten. Im Irak wurden auch nach dem Krieg keine Massenvernichtungsmittel gefunden, und der Bericht der 9/11-Kommission vom Juli 2004 widerlegte die behauptete Verbindung zu Al-Qaida.

Die Liste der konstruierten Kriegsgründe kann beliebig fortgeführt werden.

Wenn jetzt im Persischen Golf Öltanker beschossen werden und US-Präsident Trump den Iran beschuldigt, sind äußerste Vorsicht und Zurückhaltung angebracht. Die USA haben bereits mit Hilfe ihrer lokalen Verbündeten gegen den Willen der Atomenergiebehörde IAEA und der meisten europäischen Länder unter unhaltbaren Anschuldigungen den Atomvertrag mit dem Iran gekündigt und sind deshalb unglaubwürdig.

Das iranische Mullah-Regime und seine Revolutionsgarden sind wahrlich keine Unschuldsengel. Aber der wirtschaftlich durch die Sanktionen stark geschwächte Iran kann jetzt am allerwenigsten einen Krieg gebrauchen, im Gegensatz zu gewissen Kreisen in den USA. Die Ölmultis freuen sich jetzt schon auf Milliardengewinne durch explodierende Treibstoffpreise.

Luxemburg und die EU wären schon wegen der geografischen Nähe viel stärker von einem neuen Krieg in Nahost betroffen als die USA. Sie müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Pläne der Kriegstreiber zu durchkreuzen und einen drohenden Krieg abzuwenden. Wir verlangen außerdem eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle am persischen Golf.

(Mitgeteilt von déi Lénk)

[1] Die Pentagon-Papiere von 1971 und die Memoiren des damaligen US-Verteidigungsministers McNamara zeigen, dass die US-Regierung die Tonkin-Vorfälle bewusst falsch darstellte, um ihren seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritt durchzusetzen. US-Staatssekretär George Ball gab später zu, dass die US-Schiffe im Golf von Tonkin einen Kriegsgrund provozieren sollten und dass die sofortigen „Vergeltungsschläge” seit Monaten vorbereitet waren.

 

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