FNCTTFEL/déi Lénk: Kürzungen auf Kosten zukünftiger Generationen verhindern!

Am 27. Februar 2012 kamen Vertreter des FNCTTFEL-Landesverband und von déi Lénk zusammen, um ihre jeweiligen Ansichten zur von LSAP-Minister Mars di Bartolomeo geplanten Rentenreform auszutauschen.

Beide Seiten sehen die Reform im Zusammenhang mit dem europaweit betriebenen Sozialabbau und warnen vor Aussagen aus Regierungs- und Oppositionskreisen, die noch stärkere Einschnitte fordern, sei es bei den Renten, der Indexierung der Löhne oder neuerdings sogar beim Mindestlohn.

Der FNCTTFEL-Landesverband bedauert vor allem, dass diese Reform in Wahrheit Rentenkürzungen für zukünftige Rentner bedeute und nicht, wie so oft behauptet, im Interesse junger Menschen von heute sei. Sowohl für Menschen mit langen Ausbildungszeiten und anderen Ausfallzeiten, als auch für solche die unter schwierigen Arbeitsbedingungen ihren Beruf ausüben, wird es unmöglich 40, geschweige denn 43 Arbeitsjahre zu erreichen.

déi Lénk erkennen in der Reform zudem die Interessen der großen Privatversicherer, die mit ihren Angeboten bisher nicht mit unserer gesetzlichen Rentenversicherung in Konkurrenz treten konnten. Die Verschlechterung der Leistungen schaffe jedoch einen fruchtbaren Nährboden für diese Privatversicherer, die sich zukünftig wohl einer steigenden Nachfrage und explodierenden Gewinnen erfreuen können.

In Anbetracht der finanziellen Lage unserer gesetzlichen Rentenversicherung, sehen beide Gesprächsparteien keine Notwendigkeit unser solidarisches und gut funktionierendes System der Altersvorsorge auf der Grundlage zweifelhafter Prognosen in Frage zu stellen. Sollte sich diese Lage zukünftig ändern, so plädieren der FNCTTFEL-Landesverband und déi Lénk für Reformen zur Stärkung der Einnahmenseite der Rentenkasse, wie etwa eine Aufhebung der gesetzlichen Höchstgrenze für Rentenbeiträge, die Einführung einer Abgabe auf allen Einkommen und Kapitalerlösen, sowie die Erhöhung des gesetzlichen Rentenbeitrags.

(Mitgeteilt von FNCTTFEL-Landesverband und déi Lénk)

 

Conférence de presse au sujet de la réforme des pensions

Le 1 mars 2012 a eu lieu une conférence de presse de déi Lénk au sujet de la réforme envisagée de notre système de pension. A cette occasion, déi Lénk ont présenté leurs points de vue sur ce projet en trois temps.  Serge Urbany a commencé en situant la réforme dans un contexte de dumping social, dominé par des intérêts néolibéraux, aux niveaux européen et luxembourgeois. Thérèse Gorza est ensuite entrée dans le détail des mesures proposées par le gouvernement et a exposé les risques de précarisation d’une partie de notre société qu’elles engendreraient. Pour terminer, Marc Baum a proposé des sources alternatives de financement afin de pérenniser à long terme le système de pension public en vigueur.

Veuillez trouver ci-joint en annexe le détail des points de vue exprimés lors de la conférence de presse:

Dossier de Presse de déi Lénk sur la réforme des pensions

 

Pensionsreform: Gemeinsame Stellungnahme von ALEBA und déi Lénk

Am 7. Februar trafen sich Vertreter der ALEBA und von déi Lénk, um ihre jeweiligen Positionen zur kürzlich von LSAP-Minister Mars di Bartolomeo vorgestellten Rentenreform auszutauschen.

Zwischen beiden Delegationen herrschte Einigkeit bei den zentralen Kritikpunkten am Reformvorschlag. Von beiden Seiten scharf kritisiert wurde die Absicht der CSV-LSAP Regierung, die zukünftigen Mehrkosten der Altersvorsorge einzig und allein auf das Salariat abzuwälzen, während sich das Patronat, wie schon in der Indexfrage, aus der Finanzierungs-Verantwortung stehle.

Marc Glesener, Präsident der ALEBA, zeigte sich zudem verwundert über die Dramatisierung der Lage unseres Rentensystems. Bei derzeit ständig anwachsenden Reserven, die sich aktuell schon auf 10,8 Milliarden beziffern, sei eine Reform, die Rentenkürzungen für die nächsten Jahrzehnte unwiderruflich festlege, in keinster Weise nachvollziehbar.

Marc Baum von déi Lénk verwies daneben auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen dieser Reform, die in den Berechnungen der Regierung überhaupt keine Beachtung fänden. So bleibe die Frage nach den Konsequenzen dieser Reform auf die bereits zu hohe Arbeitslosenquote junger Menschen unbeantwortet. Außerdem bestehe das Risiko, dass diese Rentenreform zu einer progressiven Verarmung zukünftiger Rentenempfänger führen könnte, besonders derjenigen, die nicht privat vorsorgen oder ihre Abgaben nicht über den gesamten Zeitraum leisten könnten.

Zum Abschluss des Gesprächs sprachen sich beide Delegationen für die Beibehaltung unseres, auf dem Solidaritätsprinzip aufbauenden Rentensystems aus, das es, falls es zukünftig notwendig werden sollte, u.a. mit einer Erhöhung der Sozialabgaben zu stützen gelte.

Veuillez trouver en annexe notre CP ALEBA et déi Lénk

Stellungnahme zum Rentenreformprojekt der Regierung: Nein zu diesem Geschenk an das Patronat.

Die heute von LSAP-Minister Mars di Bartolomeo vorgestellte Rentenreform stellt für déi Lénk einen weiteren Angriff auf unseren Sozialstaat dar. Leidtragende dieser Reform sind nach der Indexmanipulation erneut die Menschen, die auf Lohn und Pension angewiesen sind. Potentielle Finanzierungsengpässe in 20 Jahren, basierend auf zweifelhaften Prognosen, werden angeführt, um die Lasten einseitig auf die Lohnabhängigen abzuwälzen. Die Frage nach neuen Einnahmequellen wird dabei gar nicht erst ernsthaft gestellt.

“Diese Reform ist ein weiteres Geschenk an das Patronat, das sich immer weniger an den Lasten der kollektiven Sozialversicherungssysteme beteiligt” so Serge Urbany, Abgeordneter von déi Lénk, der in diesem Gesetzesentwurf ebenfalls erste Grundrisse einer Privatisierierung der Altersvorsorge erkennt. Die Lohnempfänger, besonders die jüngeren, werden so zu längeren Lebensarbeitszeiten oder zum Eintritt in eine private Altersvorsorge animiert, um später nicht deutlich kleinere Renten zu beziehen.

Stellungnahme zum Rentenreformprojekt der Regierung 02-02-12

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