SREL: Es geht um Gesinnungsschnüffelei

déi Lénk waren durch ihren Abgeordneten Serge Urbany aktiv am SREL-Untersuchungsausschuss beteiligt und interessierten sich – als einzige – besonders für die gesellschaftliche Funktion des Geheimdienstes.

Was machen die 60 Agenten des SREL? Entgegen aller Annahmen sind sie nicht direkt für die Sicherheit zuständig: sie verhindern keine drohenden Gefahren!

Untersucht wird “Extremismus” und “Radikalismus” in politischen und philosophischen Fragen. Untersucht werden Meinungen und deren Gefährlichkeit für die herrschende Gesellschaftsordnung. Es gibt viele Anhaltspunkte für diese “Gesinnungsschnüffelei”, nicht nur bis Ende der 80er Jahre, als alle überwacht wurden die “nicht stramm konservativ” waren (laut dem früheren SREL-Chef Marco Mille).

Eine Überwachung aus innenpolitischen Gründen wird heute zwar offiziell ausgeschlossen. Doch der Geheimdienst ist und bleibt ein politisches und ideologisches Machtinstrument in den Händen der Regierung in Zusammenarbeit mit zahlreichen ausländischen Diensten. Die gesammelten Informationen bleiben den Betroffenen und sogar den Gerichten grundsätzlich verborgen; deshalb kann man dem Dienst auch grundsätzlich nicht glauben. Hinzu kommt die unkontrollierbare internationale informatische Spionage (NSA, Prism…).

déi Lénk sind der Meinung: Gesellschaftliche Bespitzelung in allen Formen gehört abgeschafft! Wirkliche Terrorismusgefahr gehört in die Kompetenz der polizeilichen und gerichtlichen Instanzen.

Preisexplosion stoppen – Die Rechte der Mieter stärken

Wohnen: Preisexplosion stoppen!

Eine Wohnung oder ein Haus kaufen oder mieten ist für viele Menschen kaum oder gar nicht mehr bezahlbar. Eine Altbauwohnung kostet im Durchschnitt 335.322 Euro, eine neue Wohnung 405.311 Euro, ein Haus nahezu 600.000 Euro. Viele junge Erwachsene müssen noch bei ihren Eltern leben oder ins Ausland ziehen, weil sie sich in Luxemburg keine Wohnung leisten können. Mieten oder Rückzahlung von Darlehen belasten das Budget vieler Familien während vielen Jahrzehnten. Dies kann nicht so weiter gehen.

Staat und Gemeinden müssen endlich aktiv werden um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Jedes Jahr müssten 6.500 zusätzliche Wohneinheiten gebaut werden, um den Preisdruck zu verringern. déi Lénk wollen deshalb lokale und regionale Agenturen für den Bau von Sozialwohnungen schaffen. Dies soll finanziert werden durch Einnahmen aus der Vermietung und dem Verkauf der Wohnungen, sowie durch eine Erhöhung der Grundsteuern auf Zweitwohnungen und auf brachliegendem Bauland.

Derzeit wird nur ein kleiner Teil der möglichen Baugrundstücke bebaut. Das Gesetz von 2004 über die kommunale Entwicklung erlaubt es, Grundbesitzer zu enteignen, um große Wohnprojekte zu realisieren. Es ist notwendig, dass dieses Gesetz angewendet wird. Das Recht auf Wohnen ist für uns eine nationale Priorität. Wohnen ist ein Menschenrecht.

Die Rechte der Mieter stärken

Nur 1,5 % der Haushalte wohnen derzeit in Sozialwohnungen, was etwa 3.000 Mietwohnungen entspricht. Dies reicht hinten und vorne nicht. déi Lénk wollen, dass die Gemeinden massiv Sozialwohnungen von guter Qualität bauen.

Wir wollen auch das Mietgesetz verbessern. Das aktuelle Gesetz ist schlecht für Mieter, weil die Prozeduren für die Verteidigung ihrer Rechte zu kompliziert sind. Die kommunalen Mietkommissionen sollen aufgewertet werden, so dass die Mieter ihre Rechte geltend machen können.

Wasserpreis: sozial und ökologisch

Jeder Mensch braucht Wasser zur Ernährung und Hygiene. Wasser ist ein Menschenrecht – und eine wertvolle natürliche Ressource. Minister Halsdorfs „kostendeckender“ Preis hat das Wasser für alle verteuert.

déi Lénk wollen den Wasserpreis staffeln, nach Verbrauch pro Tag und pro Person:
—> 0 bis 50 Liter: gratis
—> 50 bis 150 Liter: aktueller Preis
—> ab 150 Liter: doppelter Preis

So werden die Haushalte entlastet, Wassersparen lohnt sich und Verschwendung wird wesentlich teurer.

Arm trotz Arbeit?

Wer arbeitet, muss damit seinen Lebensunterhalt bestreiten können. Deshalb muss der Mindestlohn bei Vollzeitbeschäftigung über der Armutsgrenze liegen – also mindestens um 300 Euro erhöht werden. Auch müssen Qualifikation, Berufserfahrung und Weiterbildung überall anerkannt werden, ebenso das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“.

Kleinere Betriebe dürfen nicht als Vorwand genommen werden, um einen korrekten Lohn oder den Mindestlohn in Frage zu stellen. Wenn Betriebe wirtschaftliche Probleme haben, muss ihnen konkret geholfen werden. Um unlauteren Wettbewerb zu verhindern brauchen wir europaweite Mindestlöhne.

Linke Netzpolitik

Zwei Spuren zur Identitätsfindung linker Netzpolitik: Ein Diskussionspapier von déi Lénk zur Netzpolitik-Konferenz « reclaim the net »

1) Partizipation: „Sozial geht vor“

Das Internet 2.0 steht sinnbildlich für moderne Partizipation. Hier bündeln sich die Hoffnungen, die Demokratie zu fördern, Transparenz zu schaffen und die Kommunikation zu stärken. Wer sich heutzutage gegen interaktive und internetgestützte Partizipation wendet gilt als veraltet oder als Gegner ‘der Bürgermitbestimmung’. Sieht man jedoch über den Hype um das Internet als Partizipationsmedium hinweg, stößt man sehr schnell auf wesentlich ausgewogenere Bilder.

Das Internet hat in der Tat das Potential Partizipation zu stärken: Das Internet ist erschwinglich, die Kommunikation über das Internet funktioniert direkt und unabhängig von Ort und Zeit. Jeder User wird zugleich zum Publizisten, Aufbau und Struktur des Internets können Übersichtlichkeit generieren und Wege werden stark verkürzt.

Diese Grundlagen für die Partizipation über das Netz gilt es zu schützen und zu stärken.
? Die Neutralität des Netzes muss gewahrt bleiben.
? Der Staat muss sich den neuen Partizipationsmöglichkeiten gegenüber öffnen. Transparenz, Beteiligung an Prozessen und das zur Verfügung stellen öffentlicher Güter muss ausgebaut werden.

Fakt ist aber, dass diese Potentiale nicht jedem helfen. Bekannt ist der ‘Digital Divide’, ein Phänomen bei dem ursprünglich zwischen „has“ und „has not“ unterschieden wurde. Heute versammelt dieser Begriff alle Hürden die den Internetzugang von Personen verhindern oder die Internetnutzung erschweren. Ausschlaggebend sind u.a. die Qualität des Internetzugangs, die Qualität und Art des Endgeräts, die Medienkompetenz, also das Know-How im Umgang mit dem Internet und auch praktische Faktoren. Etwa wie viel Zeit eine Person während des Alltags wirklich für Partizipation über das Internet hat.

Die Betrachtung dieser Faktoren führt zur Schlussfolgerung, dass emanzipatorische Netzpolitik eng mit anderen politischen Feldern verbunden ist und der Kampf für soziale Gerechtigkeit auch den Bereich Netzpolitik umfasst. Benachteiligt werden bei der Partitipation über das Netz Leute, die sich aus finanziellen Gründen weniger performantes Equipment leisten können und Leute die aufgrund ihres Alters oder ihrer schulischen Laufbahn über sehr wenig bzw. gar keine Medienkompetenz verfügen. Menschen „vom Land“ werden benachteiligt gegenüber zu Menschen „aus der Stadt“ (u.a. was Infrastruktur angeht), es gibt geschlechterspezifische Unterschiede und es ist auch gezeigt, dass ethnische Minoritäten benachteiligt werden. Auf globaler Ebene kommt der „Divide between Nations“ dazu: Die westliche Welt hält wesentliche Vorteile. Gegen diese Spaltung muss entschieden vorgegangen werden.
? Der Medienunterricht an Schulen soll weiter ausgebaut, LifeLongLearning Angebote im Bereich Medienkompetenz verstärkt werden.
? Der kostenfreie Internetzugang sollen von Kommunen angeboten werden.
? Barrieren müssen abgebaut werden. Vielsprachigkeit, Übersichtlichkeit und Barrierefreiheit müssen bei öffentlichen Internetangeboten garantiert werden.

Zu diesem ersten Phänomen, das hauptsächlich auf Unterschiede beim Internetzugang hinweist und das in Bruchstücken auch bereits Gegenstand politischer Forderungen ist, kommt ein zweiter „Divide“. Dabei geht es um die Frage „wie“ das Internet genutzt wird. Eine Trennung kann aufgezeigt werden zwischen „aktiver und gezielter“ Nutzung und dem Nutzen des Internets als pure Entertainement-Plattform. Untersucht man diese Trennung, stößt man fast schon auf eine klassenspezifische Unterteilung. Wie das Internet genutzt wird ist abhängig von Einkommen, Beruf, Bildung, Geschlecht und familiärer Hintergrund.
Alarmierend wird diese zweite Phänomen bei der Betrachtung der Entwicklung der letzten Jahre. Zwar haben immer mehr Menschen Zugang zum Internet aber bei der Art und Weise wie das Internet benutzt wird, zerfällt die Gesellschaft immer stärker in unterschiedliche Gruppen.
Es besteht die Gefahr, dass an den Instrumenten, die zur Partizipation über das Internet geschaffen werden nicht ein repräsentativer Teil der Bevölkerung teilnimmt und somit die demokratische Legitimität auf der Strecke bleibt.
? Das Schaffen von Partizipationsmöglichkeiten über das Internet muss darauf ausgerichtet sein allen Teilen der Gesellschaft Teilhabe zu ermöglichen.
? Es muss Alternativen zur Internetpartizipation geben, diese müssen ausgebaut werden.
? Im Internet müssen gezielt Projekte gestützt werden, die das Ziel haben, unterrepräsentierte Gruppen zu fördern und Barrieren aus dem Weg zu räumen.

Am Internet also nur die Potentiale zu erkennen ist gefährlich. Eine linke Netzpolitik hat die Aufgabe im Bereich Partizipation die Selektivität aufzudecken und zu bekämpfen. Linke Parteien wollen die soziale Komponenten der Debatte ums Internet in den Fokus rücken. Alle Positionen, die der Politik linker Parteien beim Thema Partizipation wichtig sind, müssen auch bei linker Netzpolitik aufgestellt werden. Beispiele: Immigration (Recht auf Internetzugang für Asylbewerber), Kampf gegen Sexismus, Kampf gegen Lobbyismus etc., Stärkung derjenigen, deren Stimme auch bei Partizipation über das Internet nicht gehört wird, bessere Bildung (mehr Medienkompetenz) und „Bildung für alle“.

2) Öffentlichkeit, Staat oder Markt?

Charakteristisch für den Kampf der Linken im Internet ist der Kampf gegen die dominierenden Konzerne, die diesen öffentlichen Raum zunehmend kommerzialisieren. Angefangen mit juristischen Auseinandersetzungen von Facebook und Co. im Bereich Datenschutz, über die Digitalisierung und kommerzielle Nutzung von öffentlichen Ressourcen (zB. Google Books, Google Art-Project), dem Umgang mit Wissen (OpenAccess bei Staat und Wissenschaft vs. Wissenschaft als Produkt), Filesharing-Fragen und wiederum der Partizipationsfrage (kommerziell gesteuerte Partizipation: Einfluss von Youtube und Facebook auf Partizipation) ist das Internet ein Feld in dem eine ideologische Auseinandersetzung stattfindet.
Eine öffentliche Seite steht einer staatlichen und einer kommerziellen/privaten gegenüber. Linke Parteien können, indem sie sich klar für Projekte der öffentlichen Seite bekennen, klare Vorstellungen und Vorgaben für die staatliche Seite formulieren und entschieden gegen Kommerzialisierung und Privatisierung eintreten gerade im Internet ihre Position festigen und die Notwendigkeit dieser neuen Bewegung erklären.

Beispiele für das öffentliche Prinzip sind neben der Unzahl an kleinen Projekten und Blogs auch bekannte Phänomene, etwa Wikipedia, Open-Source-Projekte wie „Wordpress“ und offene Programmiersprachen wie Linux und die unzähligen Open-Source oder Freesoftware-Programme. Auch alternative Distributionsverfahren etwa durch eine andere Vorstellung von Verteilung und Urheberrechte (Copyleft, CreativeCommons) gehören dazu.
Auf „staatlicher Seite“ stehen etwa Digitalisierungsprojekte wie „Europeana“ oder, in Luxemburg, das digitale Archiv der BnL und Informations- und Beratungsangebote wie etwa „culture.lu“. Es gibt viele Initiativen von Staat und Kommunen den Bürgern über das Internet Teilhabe und Zugang zu öffentlichen Gütern zu ermöglichen. Die Kehrseite des staatlichen Einflusses auf das Internet ist dessen Überwachung.
Die Privatisierung tritt im Internet als „proprietäres“ Prinzip auf: Angefangen mit Bill Gates (und das Prinzip der proprietären Standarts), der einen offenen Quelltext zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Privatbesitz erklärte bis hin zur heutigen Apple-Kultur, bei dem der Nutzer praktisch weniger Einfluss auf sein Endgerät hat, als der Konzern. Die Infrastruktur des Internets ist hauptsächlich in Privatbesitz: Google und Amazon-Server beherbergen den größten Teil der im Internet zu findenden Daten und hätten im Zweifelsfall auch die alleinige Kontrolle über diese. Rezente Skandale zeigen ebenfalls, dass diese Konzerne auch ohne zu zögern Daten der Nutzer an Geheim- und Sicherheitsdienste weitergeben, oder im vorauseilenden Gehorsam Selbstzensur üben. Bekannt ist hierzu zB. das Sperren von Wikileaks auf Amazonservern. Der Einfluss der Konzerne ist bedeutend: Sie stellen die Experten, haben ein überlegenes Know-How, sichern sich rechtlich perfekt ab, verfügen über effektive Lobbystrukturen und schaffen jeden Tag Fakten. Debatten wie die um das Filesharing zeigen, wie Konzerne nicht nur eine überforderte Politik für eigene Zwecke vor den Wagen spannen, sondern auch das Potential des Internets: zu teilen, zunehmend einengen.

Das Dreieck Staat/Öffentlichkeit/Markt ist die Basis um Diskussionen im Internet greifbarer und politischer Machen zu können. Die aktuellen Diskussionen lassen sich auf eine Auseinandersetzung dieser drei Akteure reduzieren.

Beispiele hierfür etwa:
– Überwachung, Privatsphäre, Whistleblowing, Deep Packet Inspection etc.
– Das Filesharing, Piraterie, Zugang zu Kulturgütern/Wissen, GoogleBooks
– Netzneutralität, Privatisierung der Infrastruktur.

7 Stunden arbeiten am Tag

Artikel von Serge Urbany (Deputierter von déi Lénk) im Journal am 2. Oktober 2013.

Die Arbeitszeit wurde im letzten Jahrhundert beträchtlich gekürzt:
auf 48 Stunden 1959, auf 44 Stunden 1961 und auf 40 Stunden die Woche ab 1970.

Je schneller die gleiche Arbeit über Maschinen bewältigt wurde, desto weniger Arbeitszeit wurde gebraucht. Seitdem sind 43 Jahre vergangen in denen die Produktivität der Arbeit durch die informatische Revolution noch einmal substantiell anstieg.

Die Arbeitszeit könnte somit erneut gekürzt werden: “vers 1985, l’homme ne travaillera pas plus de trente heures par semaine”, schrieb 1970 die Sozialkommission des Parlamentes.

Stattdessen wurde seitdem die Zahl der Arbeitslosen erhöht!

Wir meinen also, dass man über eine neue Etappe der Arbeitszeitverkürzung zusammen mit den Sozialpartnern diskutieren muss. Umso mehr da heute in Luxemburg länger gearbeitet wird als in den Nachbarländern.

Interview with Alexis Tsipras

Interview von déi Lénk mit Alexis Tsipras, Vorsitzender der griechischen Linken « SYRIZA »: www.syriza.gr

DEI LENK: Greece is facing a serious socio-economic crisis while the austerity plan is intensifying. What are the measures proposed by SYRIZA, to put an end to this deadly spiral?

Alexis Tsipras (Photo: Robert)
Alexis Tsipras (Photo: Robert)

You are absolutely right that the failure of Greece’s austerity package, encoded as « Memorandum », will bring a new one and even heavier. Our party is committed to cancel the Memoranda of austerity and recession. We will negotiate a new and different loan agreement with our creditors, aiming to stop the destructive austerity and bring about a real and sustainable reduction of national public debt, which is unsustainable and out of control.
We have elaborated a national plan for economic, social and environmental reconstruction to replace the Memorandum of austerity. It will exit Greece from the economic and social crisis and create the conditions for a new and sustainable model of development.

That plan has three pillars:

First pillar: Stabilising the economy. To this end, we will focus on the side of public revenues: we will eliminate tax evasion, reduce tax rates on low and middle classes and increase taxation on the oligarchy. That would stimulate internal demand and help the economy recover.

Second pillar: Averting the humanitarian crisis. To this end, we will implement emergency measures of social protection for people of low income and those living below the poverty line.

Third pillar: Reorganising the productive base and developing the comparative advantages of the economy.

DEI LENK: In order that these measures should be effective, should they have to be applied to other European countries as well, or even to the EU as a whole?

From the onset of the crisis, SYRIZA has taken the position that Greece’s public debt crisis was not a national exception, but, instead the earlier manifestation of Eurozone’s collective debt problem. Viewed from that angle, a European problem requires a European solution. To this end, part of the new loan agreement with the country’s creditors that a SYRIZA government would negotiate is calling a European Debt Conference to reach a collective and sustainable solution to the problem. In SYRIZA’s European strategy, that solution would serve as a springboard for Europe’s sustainable recovery and growth.

Of course, this is our political preference and first choice. If rejected by our partners, we will then work towards a solution at the national level.

DEI LENK: The European Left Party will hold its next congress in December 2013. The refoundation of the EU remains as an issue? How will you achieve this?

The European Left party is fighting to shift the correlation of political forces in Europe with a view to emancipating Europe from neo-liberal consensus, along with the peoples of Europe in the anti-austerity and social movements.

In Greece, SYRIZA has made a big and irreversible step to power for the people, with the people. The victory of SYRIZA in the next elections will be a victory for all people of Europe and will trigger successive political and social power shifts in the European level.

We are thus steadily laying the ground to Europe’s refoundation. By putting forward collective and coordinated progressive policies to exit the crisis, focused on social, ecological and socially cohesive growth, that will create new and sustainable jobs with decent wages and salaries.

By repositioning the role of banks in the service of the economy and society – not of the voracious hedge funds and other levers of casino -capitalism.
We demand more democracy in Europe, with popular participation in the decision making process. We demand Europe.
A new Europe, our own Europe, is realistic and possible.

Eine neue Verfassung.

Die schwere politische Krise, die Luxemburg zur Zeit durchlebt, ist Ausdruck des ausufernden CSV-Staates. Verantwortlich dafür ist nicht allein die CSV, sondern alle, die diese Politik in der Regierung mitgetragen oder geduldet haben.

Die SREL-Affäre und das Chaos während der Diskussion um den Abschlussbericht der parlamentarischen Untersuchungskommission im Juli 2013 verdeutlichen die Unfähigkeit der etablierten Parteien, Antworten auf diese institutionelle Krise zu liefern. déi Lénk nehmen diese politische Bankrotterklärung zur Kenntnis und setzen sich für einen demokratischen Bruch mit diesem System ein. Die vom Parlament hinter verschlossenen Türen entwickelte Verfassungsreform entspricht keineswegs den Ansprüchen einer demokratischen Erneuerung. Die wichtigen Fragen, wie unser Land organisiert sein soll und welche demokratischen und sozialen Rechte heute verankert werden müssen, wurden dabei nicht einmal ansatzweise diskutiert. Aus den existierenden Missständen werden keine Lehren gezogen. Deshalb wollen déi Lénk, dass nach den Wahlen eine verfassungsgebende Versammlung eingesetzt wird, mit Vertretern der sozialen Bewegungen und Organisationen der zivilen Gesellschaft, um eine Verfassung auszuarbeiten die den demokratischen und sozialen Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. déi Lénk wollen die sozialen Rechte stärker in der Verfassung verankern:
von der solidarischen sozialen Versicherung über menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Löhne bis hin zum Streikrecht. Ebenso wollen déi Lénk die individuellen Rechte wirksamer schützen, ihre Verletzung bestrafen, persönliche Daten effektiver schützen, jede politische Bespitzelung und überhaupt jede gesellschaftliche Gesinnungsschnüffelei verfassungsmäßig
verbieten, sowie den „Spitzeldienst“ abschaffen.

Vorbild Island

Die Finanzkrise von 2008 traf Island besonders hart. Die Wirtschaft, die sich davor immer einseitiger auf den isländischen Finanzplatz
ausrichtete, brach fast zusammen – und mit ihr die seit Jahrzehnten regierenden Konservativen. Die neue Linkskoalition
beauftragte eine verfassungsgebende Versammlung mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Es begann eine intensive öffentliche
Debatte um Grundwerte und -rechte in der isländischen Gesellschaft. Dieser Prozess endete mit einem Referendum, das aus verschiedenen Fragen zu den wichtigsten Punkten bestand. Ein Vorbild, das man in Luxemburg nachahmen sollte.

Eist Recht op Wunnen.

Für déi Lénk ist Wohnen zu bezahlbaren Preisen ein elementares Menschenrecht. In Luxemburg sind die Preise für die Miete und auch für den Kauf einer Wohnung der Entwicklung der Einkommen der Haushalte davongeeilt.

Bei manchen Bevölkerungsgruppen, den Mindestlohnbeziehern, alleinerziehenden Müttern und Vätern, Rentnern, wird die Lage dramatisch. Der Erwerb einer eigenen Wohnung wird auch für mittlere Einkommen unerreichbar, unter anderem weil die hohen Mieten kaum Sparen zulassen. Für die neuen Besitzer sind die Raten zu hoch und vor allem auf zu viele Jahre angelegt. Der Staatsminister hatte schon vor mehr als zehn Jahren das totale Versagen der luxemburgischen Wohnungspolitik eingestanden. Es gibt keine Interessengegensätze zwischen Mietern und Käufern einer Eigenwohnung. Sie alle leiden darunter, dass die Spekulanten die Preise in die Höhe treiben, dass die Regierung nicht wirksam gegen das immer teurere Wohnen einschreitet, dass die Gemeinden sich nicht um die Beschaffung bezahlbaren Wohnraums kümmern. déi Lénk haben in ihrem Wahlprogramm Maßnahmen vorgesehen, die an die Wurzeln des Übels gehen. Es müssen jährlich 6.500 neue Wohnungen gebaut werden. Das ist nur möglich, wenn Staat und Gemeinden sich massiv am Wohnungsbau beteiligen. Daneben sollen die Gemeinden dazu angehalten werden dafür zu sorgen, dass mindestens 10% aller Wohnungen soziale Mietwohnungen von ordentlicher Qualität sind. Die obligatorische Obergrenze für Mietpreise muss endlich eingehalten werden. Um das kontrollieren zu können, muss der Wohnungswert in jedem Mietvertrag festgeschrieben werden. Zudem müssen die Spekulanten endlich wirksam zur Kasse gebeten werden, indem die Grundsteuer auf brachliegendem Bauland jedes Jahr verdoppelt und eine neue Steuer auf länger leer stehenden Wohnungen erhoben wird. Diese steuerlichen Mehreinnahmen könnten für den Neubau von zusätzlichem Wohnraum eingesetzt werden. déi Lénk glauben nicht allein an den parlamentarischen Weg zur Verbesserung der Misere des Wohnungsfrage. Sie unterstützen auch direkt die Mieter, die sich wehren wollen, um zu ihren Rechten zu kommen.

Schulreform

Allen Kindern und Jugendlichen eine Zukunftsperspektive bieten.

Immer mehr Kinder und Jugendliche haben sehr große Schwierigkeiten in der Schule. Dafür sind meist außerschulische Probleme verantwortlich. Die Schule kann nicht alles. Aber sie muss alles Mögliche dransetzen, um die sozialen und kulturellen Unterschiede auszugleichen und den jungen Menschen eine reelle Zukunftsperspektive zu bieten.
Dies erreicht man nur, indem man schon früh die notwendigen Mittel einsetzt. Zu diesen Mitteln zählen besonders die systematische Unterstützung der Kinder und Familien von der Früherziehung an. Mittel- und langfristiges Ziel ist eine „Schule für alle“ aufzubauen, wo die Kinder zusammen bis zum Ende der Schulpflicht lernen. In der Mehrsprachigkeit auf hohem Niveau liegt eine unleugbare Stärke der Luxemburger Schule, sowohl persönlich als auch wirtschaftlich und es gilt deshalb, sie aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig ist sie aber für viele Schüler eine unüberwindbare Hürde. déi Lénk wollen deswegen:
• die luxemburgische Sprache in allen Vor- und außerschulischen Strukturen fördern, insbesondere in der Früherziehung, die in allen Gemeinden und für den ganzen Tag kostenfrei angeboten werden muss;
• die Hierarchie zwischen dem Französischen und dem Deutschen und das Konzept der allgemeinen Verkehrssprache
gründlich diskutieren;
• die schulische Didaktik und die Lehrbücher an die besondere Sprachensituation des Landes anpassen.
Die chaotische Reformpolitik der letzten Jahre hat die Situation weiter verschlimmert. Es ist notwendig, die Reform der Grundschule anzupassen und präzise Ziele und allgemein verständliche Bewertungsmethoden einzusetzen. Auch die Reform der Berufsausbildung ist vollkommen neu zu gestalten. Insbesondere muss der Techniker wieder einen Zugang zum Weiterstudium erhalten und das Lehrstellenangebot der Betriebe verbessert werden. Die geplante Sekundarschulreform gehört neu diskutiert. Statt einer erneuten Strukturreform sollen Inhalte und Methodik im Vordergrund stehen. Eine kooperative und demokratische Schule drängt sich auf. Es gilt:
• die Lehrer als verantwortungsvolle Akteure und nicht als passive Befehlsempfänger zu behandeln;
• die demokratische Teilnahme und den Dialog zwischen Lehrern, Schülern und Eltern zu fördern;
• die Schulen nicht in Konkurrenz zueinander zu setzen, da so die soziale Ungerechtigkeit noch verschlimmert wird;
• die Trennung zwischen Religionsunterricht und „Formation morale et sociale“ durch einen einheitlichen Kursus für „praktische Philosophie“ zu überwinden.

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